<

Startseite Empfänger

 

Icom IC-R8600

 

Im Jahr 2016 stellte Icom als erster der grossen und bekannten Hersteller von Amateurfunkprodukten, den SDR-Empfänger Icom IC-R8600 vor. Das war eine riesige und überaus positive Überraschung! Alle dachten, dass der IC-R75 und der IC-R8500 die letzten Empfänger waren, die von Icom produziert wurden. Falsch gedacht, wie wir freudig festgestellt haben.
Die Nachricht vom neuen IC-R8600 löste eine richtige Hype aus. Man wollte natürlich sofort wissen, wann denn das begehrte Gerät erhältlich sein wird und was es kostet würde. Die Ungewissheit liess viel Spielraum für Spekulationen, wie in diversen Internetforen zu lesen war.
Die Zeit verging, es war bereits ende Jahr, und kein Händler konnte sagen, wann das Gerät in Europa erscheinen sollte. Anfangs 2017 dann, war auf der japanischen Icom- Webseite zu lesen, Google Übersetzer sei Dank, dass der IC-R8600 Anfangs April 2017 erscheinen würde. Nicht überall, nur in Japan. Auf der Webseite von Icom Europe sowie Icom America waren nur Vorabinformationen zu lesen.
Gegen Ende März 2017, erschienen plötzlich Videos auf YouTube, auf denen japanische Privatpersonen ihren IC-R8600 präsentierten. Die ersten Geräte wurden also ausgeliefert.
Anfangs April war immer noch nicht klar, wann das Gerät in Europa erscheinen sollte. Niemand wusste etwas konkretes. Klar, das die Gerüchteküche anfing zu brodeln. Man hörte, der IC-R8600 wird im Juli 2017 auf der Hamradio in Friedrichshafen vorgestellt. Es waren Preisangaben im Umlauf, denen man nicht glauben konnte, so hoch waren die!
Um der Warterei ein Ende zu setzen, entschloss ich mich dazu, den IC-R8600 aus Japan direkt zu importieren. Da kam mir ein Angebot auf eBay eines seriösen Händlers aus Japan gerade recht. Er bot drei Stück des begehrten Empfängers an. Einen davon habe ich mir schliesslich ergattert. Alles lief Reibungslos. Der IC-R8600 war innerhalb fünf Tagen hier auf dem Tisch. Natürlich war es eine japanische Version mit nicht durchgängigem Frequenzbereich. Das störte mich nicht, weil ich hauptsächlich Kurzwelle damit höre. Eine englische Bedienungsanleitung konnte man auch schon runterladen. So kam ich als einer der ersten in Europa zu einem IC-R8600.

Als ich das Gerät dann auspackte, war ich erstaunt über dessen Kompaktheit. Er wirkt im Vergleich zu seinem Vorgänger IC-R8500 schon fast zierlich. Klar, SDR- Technologie braucht wesentlich weniger Platz als die alte, analoge Technik. Trotzdem ist der IC-R8600 stabil gebaut, was sich auf sein Gewicht auswirkt. Die Chassis ist wie bei seinem Vorgänger aus Aluminium-Spritzguss. Die Front ist wie von den neueren Icom- Geräten gewohnt, aus stabilem Kunststoff und ist sehr übersichtlich. Drei Drehschalter mit Druckfunktion, der griffige Abstimmknopf aus Aluminium, sowie das tolle Display dominieren die Bedienfront des IC-R8600.
Die Bedienung ist schnell erlernt. Die Menustruktur ist ähnlich dem des High-End Empfängers IC-R9500. Auch die meisten DSP- Funktionen sind vom IC-R9500 übernommen worden. Weil ich diesen mal hatte, war der Umstieg zum IC-R8600 sehr einfach.
Das Touch Display ist die eigentliche Steuerzentrale des IC-R8600. Hierüber lassen sich praktisch alle Funktionen und Menus aufrufen. Die allermeisten Funktionen sind Regelbar. Wasserfall und Spektrum Einstellungen sind in weiten Grenzen einstellbar.

.

 

Hier die wichtigsten technischen Daten und Funktionen

-- Frequenzbereich: 10KHz - 3000MHz (Versionsabhängig)
-- Betriebsarten: USB, LSB, CW, FSK, AM, SAM-D-U-L, FM, WFM
-- Betriebsarten Digital: D-STAR, P25 Phase 1, NXDN, dPMR, DCR
-- Digitale Bandbreitenfilter 50Hz - 10KHz quasi Stufenlos einstellbar. WFM 200KHz (SSB Filter Soft & Sharp)
-- Direkt Sampling SDR im Frequenzbereich 10KHz - 30MHz
-- Doppel- Superhet im Frequenzbereich 30MHz - 1100MHz mit nachfolgender Digitalisierung des Signals (DSP)
-- Dreifach- Superhet im Frequenzbereich 1100MHz - 3000MHz mit nachfolgender Digitalisierung des Signals (DSP)
-- Analog/Digital Wandler mit 14bit und 122.88MHz Sampling Frequenz
-- 11 Bandpass Filter für LW, MW, KW
-- 13 Bandpass Filter für VHF & UHF
-- 4-Fach Dämpfungsglied 0, -10, -20, -30dB
-- Vorverstärker +20dB
-- IP3 +30dBm und 105dB Dynamikbereich bei 14.1MHz
-- 3 Antenneneingänge
-- Zahlreiche Anschlüsse auf der Rückseite für die Steuerung und Signalweitergabe
-- Helles, 4,3" kapazitives Touch Display
-- Spektrum Sichtbreite einstellbar von 5KHz - 5MHz
-- Schnelle Spektrum & Wasserfalldarstellung auf dem Display
-- S- Meter Anzeige auch in dBµ, dBµ (emf) und dBm umschaltbar
-- Speicherkanäle: insgesamt 2400 alphanumerisch beschriftbar
-- Schneller Suchlauf
-- Multiple Suchlauffunktionen
-- Flexibler Noiseblanker (NB)
-- Doppeltes Bandpasstuning (Twin BPT)
-- Regelbare Rauschreduzierung (NR)
-- Flexibler Notchfilter (Automatisch und Manuell kombinierbar)
-- SD Kartenleser
-- Recorderfunktionen
-- Screen Capture (Bildschirmaufnahme in PNG oder BMP)
-- Fernsteuerbar mit der RS-R8600 Software oder auch von Fremdherstellern
-- Firmware Update-Fähig
-- Dimensionen: 220x90x230mm (BxHxT)
-- Gewicht: 4.3kg

Mitgeliefertes Zubehör
-- 3m langes DC- Kabel
-- Diverse Chinch- Stecker und Sicherungen
-- Anleitung

Das Blockschaltbild zeigt grob die Funktionsweise des IC-R8600. Im Frequenzbereich bis 30MHz funktioniert der IC-R8600 als Direct-Sampling Empfänger. Also ein reiner SDR. Vorgeschaltet ist lediglich eine Vorselektion mit 11 Bandpässen (BPF), die den ADC vor Übersteuerung weitgehend schützt. Oberhalb 30MHz funktioniert der IC-R8600 als Doppel- und Dreifach- Superhet, auch mit vorgeschalteter Vorselektion. Anschliessend wird das Signal im A/D Wandler digitalisiert und in den folgenden Stufen weiter verarbeitet.

 

Arbeiten mit den IC-R8600

Mit dem IC-R8600 wird kein Netzteil mitgeliefert. Man kann das mitgelieferte DC- Kabel verwenden und benutzt eine 13.8V Spannungsquelle oder man bestellt sich das 15V Netzteil AD-55NS gleich mit. Leider hat dieses Schaltnetzteil einen speziellen Stecker. Ein Handelsüblicher DC- Hohlstecker kann nicht verwendet werden. Glücklicherweise ist der AD-55NS Störarm. Grobe Störungen auf LMK konnte ich keine feststellen. Die Rückseite bietet eine Vielzahl von Anschlussmöglichkeiten. Folgende Anschlüsse sind vorhanden:

1. DC Anschluss (13.8V)
2. DC Anschluss für Netzteil AD-55NS oder SP-39AD
3. Masseanschluss
4. Antennenanschluss Ant1 (10KHz - 3000MHz) [N]
5. Antennenanschluss Ant2 (10KHz - 30MHz) [SO-239]
6. Antennenanschluss Ant3 (10KHZ - 30MHz) [RCA]
7. Aux-Anschluss. Intern nicht angeschlossen. Für spätere Optionen.
8. Anschluss für externes RSSI- oder Squelch Level Meter.
9. 10MHz Referenzsignal Ein- und Ausgang
 
10. 10.7MHz ZF Ausgang
11. USB2.0 -  I/Q Daten Ausgang (Für Ansteuerung mit Fremdsoftware)
12. Lautsprecheranschluss 3.5mm Klinke
13. AF/IF Ausgang für demoduliertes AF-Signal oder 12KHz IF. (DRM)
14. Fernsteueranschluss für CI-V Kommandos.
15. USB2.0 Anschluss für demoduliertes FSK und D-Star Signal, 12KHz IF out, Anschluss für die CS-R8600 und RS-R8600, CI-V Kommandos.
16. Mute Anschluss. Für den Betrieb mit einem TRX.
17. LAN Anschluss. Für Zeitsynchronisation, 12KHz IF out, Fernsteueranschluss für RS-R8600 Software.

Jetzt geht's zur Sache! Gerät einschalten, Begrüssungsbildschirm erscheint. Schön! Das helle und farbig- bunte Display gefällt sofort. Die Bedienknöpfe sind griffig und wackeln kaum. Etwas fand ich doch nicht so gut. Der Hauptabstimmknopf aus Aluminium mit griffigem Gummiring ist etwas klein geraten. Er dreht zwar Seidenweich, aber ohne Schwungradeffekt. Der Schwungradeffekt wird bei schnellerem drehen des Knopfes elektronisch realisiert. Die Grösse des Abstimmknopfes erinnert etwas an den AOR AR-5000 mit seinem Mini- Abstimmknopf. Der Abstimmknopf des IC-R8600 besitzt eine Bremse mit drei Einstellungen. Der Einstellhebel hierfür sitzt unter dem Knopf. Diese Bremse besitzt eine Rastfunktion für Kanalbetrieb, ein Widerstandsstellung und der normale Freilauf. Leider lässt sich dieser Bremshebel schlecht bedienen, weil er zum einen sehr klein, zum anderen streng zu schalten ist.
Das Touchdisplay reagiert erfreulich schnell und empfindlich auf Berührungen. Leider sind schon nach ein paar Eingaben Fingerabdrücke auf dem Display sichtbar. Hier empfehle ich eine Displayschutzfolie zu verwenden. Mittlerweile gibt es Displayschutzfolien für den IC-7300. Diese passen auch aufs Display des IC-R8600. Ist dieses angebracht, bleiben keine Fingerabdrücke mehr zurück und das Display wird zudem geschont. Der Rahmen ums Display ist aus glänzendem Kunststoff. Sieht schön aus, ist aber Kratzempfindlich. Am besten man benutzt einen Eingabestift für PDA's. So verhindert man Fingerabdrücke auf dem Display und Kratzer am Kunststoffrand. Ist auch zu empfehlen wenn man etwas dickere Finger hat.

Die wenigen Tasten auf der Front des IC-R8600 haben einen knackigen Druckpunkt was die Bedienung erleichtert.
Der Klang des eingebauten Lautsprechers ist gut. Dieser ist in einem eigenen Gehäuse mit Resonanzloch eingebaut. Für Musik fehlt jedoch etwas Tiefgang, was kein Beinbruch ist. Der IC-R8600 hat Bass- und Tonhöhenregler. Für jede Betriebsart kann im Menu die gewünschte Einstellung abgespeichert werden. Die Audiowiedergabe ist klar auf Verständlichkeit getrimmt.

Der IC-R8600 hat einen SD-Karten Slot auf seiner Frontseite. Auf der eingesteckten SD-Karte lassen sich Audioaufnahmen speichern, Geräteeinstellungen, Bildschirmfotos usw. Sie wird auch für die Firmwareupdates verwendet.

Unten ein paar Bildschirmfotos von den Anzeigemöglichkeiten, Betriebszuständen  und Funktionen des IC-R8600. Diese Screenshots wurden mit der Capture-Funktion des IC-R8600 gemacht. Nach dessen Aktivierung, muss man den Einschaltknopf kurz drücken, um ein Screenshot des Displays zu machen. Die Bilder werden dann auf die SD-Karte gespeichert.

Spät Abends im 60m Band.
 
Beliebter Free Radio Sender "Laser Hot Hits"
 
RTTY Decoder inklusive! Decodierung des Seewetterdienstes DWD.
 
Schönes Signal von Harvest Radio hübsch dargestellt.
 
Laser Hot Hits auf 6220KHz. Geöffnet ist das Bandbreitenmenu & PBT Menu.
 
Sichtbare Bandbreite: 5MHz! Fast 3 komplette Rundfunkbänder sichtbar.
 
Ziviler Flugfunkempfang mit geöffneter Scan- Auswahlfunktion.
 
20m Amateurfunk. Sichtbreite 100KHz.
 
40m Band
 
UKW- Empfang auf 97.1MHz (SWR3) mit geöffneter Pegeleinstellung.
 
Russische Alpha Signale auf 11.9KHz & 12.65KHz
 
USB QSO auf 2m mit geöffneter Noise-Reduction Funktion
 

Doch wie bewährt sich die Anhäufung dieser vielen technischen Funktionen und Eigenschaften?
Ich habe den IC-R8600 mehrere Wochen, fast täglich in Betrieb gehabt und ihn mit dem JRC NRD-545 und dem Winradio G33DDC Excalibur Pro verglichen.

Verwendete Antennen für den Test und Vergleich:
-- Kreuzloop-Reuter RLA4E/2 (VLF, HF)
-- NTi ML200 Loop mit 8m Umfang (VLF, HF)
-- Datong AD370 (VLF, HF)
-- Diamond D130 Super Discone (VHF&UHF)

Der IC-R8600 konnte immer mit den Vergleichsgeräten mithalten. Im VLF-Bereich musste zum Empfang der russischen Alphasignale der Vorverstärker zugeschaltet werden. Nachteile ergaben sich dadurch keine. Mit dem G33DDC waren die Signale auch hörbar, doch mit mehr Störgeräuschen. Der NRD-545 konnte so weit unten nichts empfangen. Lang- und Mittelwelle war zwischen den Kontrahenten kaum irgendwelche Unterschiede festzustellen. Ausser das der G33DDC eine Spur empfindlicher in diesen Bereichen war. Auf der Kurzwelle bis 30MHz waren Unterschiede nur wegen den unterschiedlichen Wiedergabe-karakteristik  vorhanden. An allen verwendeten Antennen wurden keinerlei Übersteuerungserscheinungen festgestellt. Die "gefürchtete" Clippinganzeige "OVF" leuchte nur kurzzeitig auf, wenn der +20dB Vorverstärker Abends zugeschaltet wurde. Hörbare Übersteuerungen waren aber keine zu hören. Bei Weidezaunimpulsen leuchtete die "OVF" auch auf, was unter den hiesigen Umständen normal war. Der Weidezaun ist ca. 20m von den Antennen entfernt. Beim G33DDC leuchtete die Clippinganzeige auch auf.

Die Auflösung des Displays ist nicht allzu hoch. Bei sehr schwachen, aber durchaus verständlichen Signalen, war auf dem Display bei +/-25KHz Sichtbreite kein Sender sichtbar. Besonders in CW und SSB. Erst wenn man ganz reinzommte auf +/-2.5KHz waren die Sender schwach erkennbar. Beim G33DDC, der die Rechenpower des PC im Rücken hat, war dies kein Problem.

Der Bereich oberhalb der KW konnte, trotz grosser Mühe, nicht richtig getestet werden. Ausser im 6m, UKW, Flugfunk und 2m-Band. Die digitalen Betriebsarten konnten Mangels Signalen überhaupt nicht getestet werden. Dies obwohl es einige D-Star Repeater in empfangbarer Nähe gibt! Im 6m-Band konnten bei kurzzeitigen Bandöffnungen mehrere Stationen an der Super Discone D130 aus ganz Europa aufgenommen werden. Das UKW-Band war natürlich kein Problem. Leider ist für WFM nur eine einzige Bandbreite mit 200KHz verfügbar. Schmerzlich wird auch RDS und Stereo vermisst! Das Flugfunkband lässt sich am besten mit der Search- und Scan Funktion durchstreifen. Hierbei stehen einige sinnvolle Funktionen zur Verfügung. Mit 8.33KHz Schrittweite, ist das Flugfunkband in wenigen Sekunden durchgescannt. Der IC-R8600 zeigt auch hier gute Empfindlichkeit. Im 2m-Band hatte ich mal Glück und konnte mehreren Contests in SSB lauschen.

 

Unten sind ein paar Audiovergleiche zwischen den Geräten.
Die Geräte sind in folgender Reihenfolge zu hören:

Sekunde 00 - 10 > JRC NRD545 DSP
Sekunde 10 - 20 > Icom IC-R8600
Sekunde 20 - 30 > Winradio G33DDC Excalibur Pro
Einige Aufnahmen sind von sehr schwachen, kaum wahrnehmbaren Sendern. Nur so lassen sich Unterschiede in der Empfindlichkeit und Verständlichkeit an der Grasnarbe raushören, um die DX- Fähigkeit des Gerätes rauszufinden. Daher empfehle ich einen Kopfhörer zu benutzen um die Feinheiten herauszuhören.
 

↓ Wir fangen wie immer bei der am tiefsten Empfangbaren Frequenz an. Weil der IC-R8600 ab 10KHz spezifiziert ist, versuchte ich mal die russischen Alpha Signale auf 11.9KHz und 12.6KHz zu empfangen. Am Aktiven Dipol Datong AD370 sind die Signale aus Russland hörbar. Hier bringt der IC-R8600 das deutlich bessere Signal. Beim NRD545 ist praktisch nichts zu hören. Beim G33DDC sind die Signale zwar  auch hörbar, aber nicht so prägnant wie beim Icom.

Alpha Signale 11.9KHz


↓ Auf 153KHz ist früh Morgens Radio Satelor aus Rumänien zu hören. Dieser Frequenzbereich wird zunehmend von unseren elektronischen Helfern gestört, auf die wir nicht mehr verzichten können. Hier kamen bei allen drei Empfängern der Synchrondetektor, Notchfilter und der Noiseblanker gleichzeitig zum Einsatz. Sieger ist hier  der IC-R8600. Die Wiedergabe wird nicht zu stark vom Notchfilter beeinflusst.

Radio Satelor 153KHz


↓ Russische Funkamateure auf 3671KHz in LSB. Dank der effektiven Toneinstellung des IC-R8600 kann das Signal durch zurückdrehen der Tonhöhe, etwas entrauscht werden.

Funkamateure 3671KHz LSB


↓ Radio Progreso klingt bei allen drei ziemlich ähnlich. Alle drei in SAM und 6.4KHz Bandbreite. Die zu schnell regelnde AGC des NRD545 ist deutlich zu hören.

Radio Progreso 4765KHz


↓ Radio Rebelde aus Kuba in AMS und 6.4KHz Bandbreite. Bei diesem starken Signal klingen alle drei recht ähnlich.

Radio Rebelde 5025KHz


↓ Shannon Volmet auf 5505KHz in USB mit 2.4KHz Bandbreite. Schlechte Bedingungen derzeit. Verständlichkeit bei allen drei etwa gleich.

Shannon Volmet 5505KHz USB


↓ Radio MiAmigo auf 6085KHz in AMS und 6.4KHZ Bandbreite. Hier bringt der R8600 eine etwas transparentere Wiedergabe als die anderen zwei.

MiAmigo 6085KHz


↓ Amateurfunk im 40m Band. Bei allen gut verständliches Signal mit gut erkennbarer Wiedergabekarakteristik.

Amateurfunk 7120KHz LSB


↓ WRMi TruNews in AM Synchron, oberes Seitenband. Ziemlich durch lokale Störungen beeinträchtigt. Auch hier bringt der R8600 eine transparente Wiedergabe.

WRMI 9395KHz AM-U


↓ Rostov Volmet auf 11297KHz. Eigentlich alle drei gut verständlich. Der NRD-545 scheint hier etwas weniger zu rauschen.

Rostov Volmet 11297KHz USB


↓ Amateurfunk im 20m Band. Hier bringt der Winradio G33DDC ein deutlich stärkeres Signal als die anderen beiden.

Amateurfunk 14114KHz USB


↓ Radio Free Asia auf 15430KHz. Alle drei ziemlich ähnlich. Beim R8600 wurde die Tonhöhe etwas reduziert. Ist auch zu hören. Das Signal klingt etwas dumpfer.

Radio Free Asia 15430KHz


↓ Radio Ergo auf 17845KHz. Schwieriges Signal! Die ruhigste Verstärkungsregelung hat der Winradio G33DDC.

Radio Ergo 17845KHz


↓ Radio France auf 21690KHz in Portugiesisch. Alle drei Empfänger praktisch auf Augenhöhe.

Radio France 21690KHz


↓ Das CB-Band ist auf den Sommer hin immer offener. Hier eine Unterhaltung von zwei Finnischen CB-Funkern in USB.

CB Band 26905KHz USB


↓ Auch das 10m-Band meldet sich wieder mal. Alle drei bringen ein sauberes Signal mit ihren jeweiligen Akzenten.

10m-Band 28465KHz USB


Fazit:

Der erste SDR Empfänger von Icom ist ein grosser Wurf! Vom Stand aus hält dieser problemlos mit anderen, hochwertigen Empfängern mit. Er ist sogar in gewissen Situationen besser. Der IC-R8600 hat sehr viel von seinem grossen Bruder, dem IC-R9500, mitbekommen. Er bekam sozusagen seine Vollausstattung. Die allermeisten Funktionen konnten vollends überzeugen. Ausser die Rauschreduktion (NR). Die war zum Testzeitpunkt und Firmware Version 1.02 noch nicht überzeugend. Bei der Einstellung 2 von 15, waren digitale Artefakte  vernehmlich aus dem Lautsprecher zu hören. In praktisch allen Situationen konnte der IC-R8600 seine Vollausstattung an Hilfsmitteln einsetzen. Vor allem der exzellente Noiseblanker. Er konnte viele Knack- und Weidezaunimpulse rausfiltern. Auch die regelbaren Höhen und Bässe waren ein Hilfreiches Werkzeug. Die gefürchteten Übersteuerungen blieben weitgehend aus. Nur beim zuschalten des +20dB Vorverstärkers flackerte die "OVF" Anzeige ab und zu auf, ohne hörbare Effekte.

Der grösste Teil seines Frequenzbereiches konnte nicht so richtig in Szene gesetzt werden. Auch die interessanten, digitalen Betriebsarten konnten nicht gestestet werden. Es waren schlicht keine solchen Signale zu empfangen! Aber anhand dem, was ich empfangen konnte, das war im 6m-Band, UKW, Flugfunkband und im 2m-Band, bescheinigen dem IC-R8600 eine ausreichende Empfindlichkeit. Schmerzlich habe ich im UKW Band eine Bandbreitenregelung vermisst. Nur eine einzige Bandbreite mit 200KHz wurden der Betriebsart WFM spendiert. Auch RDS und Stereoempfang wurden dem modernen IC-R8600 vorenthalten. Schade!

Das wunderbare Display muss ich eigentlich gar nicht mehr erwähnen... Einfach Klasse!

Der Icom IC-R8600 ist wie sein grosser Bruder einfach TOP!!

gepostet: 05.06.2017

 

↑↑ Startseite Empfänger

 

Icom RS-R8600 Remote & CS-R8600 Cloning Software

 

Seit Anfangs 2018 ist die RS-R8600 Remote Software sowie die CS-R8600 Cloning Software in Europa verfügbar. Die RS-R8600 ist zur Fernsteuerung des Icom IC-R8600 über ein lokales Netzwerk oder über das Internet. Aber auch über USB kann der IC-R8600 damit gesteuert werden.

Die Software CS-R8600 dient der Speicherprogrammierung und Verwaltung  des IC-R8600.

RS-R8600

Die RS-R8600 wird ausschliesslich als CD-Version vertrieben. Eine Downloadversion gibt es nicht. Nebst der Steuersoftware, ist noch die "Remote Utility", das Verbindungsprogramm zwischen dem IC-R8600 und der RS-R8600 auf der CD enthalten. Nebst der Remote Utility, wird auch ein virtuelles Serial Port sowie ein virtuelles Audio Kabel installiert. Danach erfolgt automatisch die Installation der RS-R8600. Nachfolgend müssen ein paar wichtige Konfigurationen in der Windows Firewall gemacht werden, damit die Programme dann auch funktionieren. Diese wichtigen Schritte können der Bedienungsanleitung <Link> der RS-R8600  entnommen werden.

Vor der RS-R8600, muss zuerst die Remote Utility gestartet werden. Beim ersten Start wird man aufgefordert, noch diverse Einstellungen zu machen. Auch beim IC-R8600 müssen allenfalls die Einstellungen geändert werden, verwendet man nicht die Standardeinstellungen. Danach sind allenfalls noch in der RS-R8600 Einstellungen vorzunehmen. Diese anspruchsvolle Einrichteprozedur ist nicht einfach und dürfte User mit wenig PC-Kenntnissen vor Probleme stellen!

.

Vor dem Remote- Programmstart muss der Empfänger schon eingeschaltet sein. Nach dem Doppelklick auf das RS-R8600 Icon, erscheint dann das Remote Programm. Klickt man auf "Connect", wird die Verbindung zum IC-R8600 hergestellt. Will man z.B das Spektrum öffnen, klickt man auf das dementsprechende Button usw.

Ist mal alles eingerichtet, ist die RS-R8600 recht einfach zu bedienen. Das Programm läuft sehr schnell und ist dabei Ressourcenschonend. Fast alle Funktionen des Empfängers können damit gesteuert werden. Ausser dem FSK- Decoder. Der ist nicht im Programm integriert, was eigentlich Schade ist. Was bei der RS-R8600 bitter vermisst wird, ist die Konnektivität über COM-Ports zu anderen Programmen. Dafür lässt sich das virtuelle Audio Kabel anzapfen. so kann man immerhin die Audio an ein Decoderprogramm weiterreichen. Das zuschaltbare Spektrum/Wasserfall arbeitet wie auf dem Empfänger ebenfalls sehr schnell. Doch leider wurde hier an der Funktionalität gespart! Das Spektrumfenster lässt sich nur in der vertikalen skalieren! Die horizontale Fensterbreite ist fest und kann nicht skaliert werden. Bei hochauflösenden Bildschirmen ist das Spektrum sehr klein und so fast nicht zu gebrauchen. Mein LCD- Bildschirm hat eine Auflösung von 1920x1080Pixel. Das geht gerade noch. Die Speicherfunktion der RS-R8600 ist übersichtlich und erfasst alle wichtigen Daten. Sie wird lokal auf dem Rechner gespeichert und wird bei jedem Start automatisch geladen. Der IC-R8600 lässt sich mit der Speicherfunktion der RS-R8600 nicht programmieren. Das geht nur mit der Cloning Software CS-R8600!

.

 

 

 

CS-R8600

Mit der Cloning Software CS-R8600 lassen sich die Speicher des IC-R8600 in vollem Umfang editieren. Auch die Geräteeinstellungen lassen sich fast alle über die Cloning- Software machen. Das schöne dabei ist, das alles auf dem PC abgespeichert werden kann und bei einem Geräte- Reset alles wieder überspielt werden kann. Ein mühseliges Neuprogrammieren kann man so umgehen. Die Speicherinhalte lassen sich zudem als "CSV"- Datei exportieren und in das RS-R8600 Programm importieren. Die Datenübertragung in den IC-R8600 geht rasch von statten. Nach erfolgter Übertragung muss der IC-R8600 neu gestartet werden.

.

gepostet: 0.7.06.2018

 

↑↑ Startseite Empfänger