Ich konnte
es kaum erwarten, ihn endlich auf dem Tisch zu haben. Der NRD-545 DSP
lässt sich schwer mit seinen älteren Brüdern vergleichen. Die Bedienung
ist wie gewohnt, wer mal einen NRD hatte, wird sich schnell zurecht
finden. Was aber die Bandbreitenfilter und die Audio betrifft, muss
man sich erst mal daran gewöhnen. Die sind so was von scharf, d.h. steilflankig,
dass man richtig langsam mit dem VFO kurbeln muss, sonst schiesst man
über den Sender hinaus. Hinsichtlich Trennschärfe ist der NRD-545 DSP
absolute Spitze. Zudem sind die Bandbreiten quasi stufenlos regelbar.
In 10Hz oder in 100Hz umschaltbar. Notchfilter und Bandpassshift werden
auch digital aufbereitet, was sich als sehr wirkungsvoll herausstellt.
Rauschfilter, Noiseblanker sind ebenfalls digital. Allerdings ist auch
der Klang des NRD-545 DSP digital !! Er klingt in AM richtig grell,
giftig und aggressiv, also recht unangenehm. Der Klang ist absolut gewöhnungsbedürftig.
Zudem rauscht er sehr stark, wenn keine Sender zu hören sind. Sobald
aber ein schwacher Sender anliegt, tritt das Rauschen in den Hintergrund
zurück. Die Verständlichkeit ist aber enorm, vor allem in SSB. Die Grosssignalfestigkeit
ist für einen verwöhnten JRC Besitzer schlechter als seine Vorgänger.
Das hat mit der DSP zu tun. All zu starke Pegel verträgt diese nicht.
Aktivantennen, wie z.b. die ARA60, verträgt der 545er nicht sehr gut.
Mit einem passiven Langdraht fährt man deutlich besser. Der NRD-545
DSP lässt sich mittels Konverterplatine bis auf 2000Mhz erweitern. Diese
Platine ist aber nicht empfehlenswert, weil sie für die oberen Frequenzbereiche
schlecht ausgestattet und viel zu teuer ist. Da kauft man sich besser
einen guten Scanner für das Geld. Hobbykollegen die auch einen NRD-545
DSP haben oder hatten, sind der gleichen Meinung wie ich: wer mehr AM-
Rundfunk hört, sollte sich den NRD545 zuerst anhören. Sehr wichtig,
um einen Fehlkauf zu vermeiden. Der 545er kostet nicht gerade wenig.
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