Startseite Empfänger

 

RFSpace Cloud-IQ

 

Noch fast heiss, kommt der Cloud-IQ aus der SDR-Schmiede von RFSpace, zu mir auf den Tisch. Nicht direkt, denn der Funkfachhändler WiMo aus Deutschland, stellte mir den Cloud-IQ freundlicherweise für die ersten Tests in Europa zur Verfügung. Nach ein paar Mails mit Ekki (DF4OR), dem zuständigen für den Bereich Empfänger, wurde mir ein paar Tage später der Brandneue Cloud-IQ zugestellt.

Der Cloud-IQ ist wie sein Vorgänger, der SDR-IQ, ein unscheinbares, schwarzes Kästchen mit roter Umrandung. Er wiegt gerade mal 300g, hat die Masse BxTxH 101x122x30mm und ist aus schwarz eloxiertem Aluminium. Im Lieferumfang befindet sich ein 5V-Steckernetzteil mit Europaadapter, ein 2m langes RJ45 Ethernetkabel, ein Stromversorgungskabel mit Hohlstecker auf USB-Stecker, für direkten Anschluss an den PC für die Stromversorgung. Eine CD mit Software wird auch mitgeliefert. RFSpace hat noch nicht verstanden, dass Schaltnetzteile den LMK-Empfang stören können. Leider wird ein Schaltnetzteil mitgeliefert! Es wäre schön gewesen, wenn noch ein Adapter von SMA auf BNC beiliegen würde. Ja, der Cloud-IQ hat SMA-Buchsen. Die SMA-Norm ist nicht sehr geläufig unter Funkamateuren und SWL's. So muss noch ein Adapter vorgängig besorgt werden, will man sofort in die kurzen Wellen eintauchen.

.

Blockdiagramm des Cloud-IQ

Die wichtigsten Eckdaten:
-- Abtastrate: 122.88Mhz = 9khz  - 56Mhz (Direktabtastung)
-- 14 bit A/D Wandler
-- Frequenzbereich: 9khz – 56Mhz
-- Betriebsarten: AM, SAM, LSB, USB, WUSB, CW-L, CW-U, NFM, WFM, (Betriebsarten sind Softwareabhängig. Die hier aufgeführten sind von SpectraVue)
-- Schaltbare Dämpfungsglieder 0/-10/-20/-30dB
-- 2MHz Hochpass zuschaltbar
-- 60MHz Tiefpass
-- Breitbandspektrum 56Mhz breit (mit Demodulation bis 10MHz Spektrumbreite)
-- TCXO, Temperaturkompensierter Oszillator
-- 2x SMA-Antennenanschlüsse
-- RJ45 LAN-Buchse zur Verbindung zum PC oder Netzwerk
-- eingebauter Remote Server
-- 5V Betriebsspannung
-- RS232 Anschluss zur Ansteuerung externer Geräte
-- Stabiles, schwarz eloxiertes Aluminiumgehäuse

Der Cloud-IQ trägt diesen Namen nicht ohne Grund. Er kann auf zwei verschiedene Arten betrieben werden. Entweder im "Local"-Mode, oder im "Cloud"-Mode.

"Local-Mode" bedeutet, er wird zuhause ans lokale Netzwerk oder direkt an den PC angeschlossen. Diese Betriebsart bietet den Empfang mit allen Funktionen, voller Bandbreite und volle Auflösung des Spektrums.

Im "Cloud-Mode" kann er abgesetzt, an einem anderen Ort, betrieben werden. Hierzu ist kein PC notwendig. Er muss lediglich an einen Router angeschlossen werden. Um die Datenübertragung stabiler zu machen, wird bei diesem Mode die Datenmenge reduziert. Bandbreite und Auflösung sind also reduziert. Für diese Mode, bietet RFSpace kostenlose Client-Software an. Diese sind für drei Betriebssysteme verfügbar. Windows, OSX und Android. Letztere kann man auf einem Android-Pad oder auf dem Android-Smartphone laufen lassen.

Auf der mitgelieferten CD ist das Programm SpectraVue, das sämtliche Funktionen im Local Mode unterstützt. Die drei Remote-Client Applikationen für Windows, OSX und Android sind ebenfalls auf der CD. Auch das Programm zur Konfiguration des Cloud-IQ für den Remotebetrieb, ist vorhanden. Nicht zuletzt findet man auch Betriebsanleitungen für die Programme.

Installation der Programme

Als erstes sollte man die Konfigurationssoftware "Cloud Setup" für den Cloud-IQ installieren. Ich habe das auf Windows 8.1 und Windows 10 ohne Probleme installieren können. Kleiner Tipp: Alle Programme mit "als Administrator ausführen" installieren. So erspart man sich allfällige Probleme mit den Adminrechten. Dann wird der Cloud-IQ an die Stromversorgung, an den PC, oder an den Router angeschlossen. Anschliessend startet man die Konfigurationssoftware und sucht den Cloud-IQ mit "Find SDR's". Dieser wird in der Regel sofort gefunden. Mit einem Doppelklick auf den gefundenen SDR, kommt man auf die Konfigurationsseite für den Cloud-IQ. Auf dieser Seite wählt man den IQ-Mode für den lokalen Betrieb, und schliesst das Fenster mit OK. Möglicherweise muss an der Portweiterleitung des Router's auch noch Einstellungen gemacht werden, um den Port 50000 freizuschalten, sollte man über einen Router gehen. Im Konfigurationsfenster können noch einige andere

Einstellungen gemacht werden. Will man seinen SDR für die Öffentlichkeit zugänglich machen, kann die Zugriffszeit eingegeben werden. Will man den Zugriff auf nur eine bestimmte Gruppe von Personen einschränken, stattet man den Zugriff mit einem Passwort aus. Wichtig sind natürlich die Einstellungen der IP-Adressen. Alle Online verfügbaren SDR's werden auf der Webseite RFSpace SDR's on the Web aufgelistet.

Das Steuerprogramm SpectraVue ist ebenfalls schnell installiert. Weil SpectraVue mit allen RFSpace SDR's kompatibel ist, muss nach Programmstart zuerst der Cloud-IQ in der Geräteliste angewählt werden. Ist das gemacht, muss SpectraVue den Cloud-IQ noch finden. Hierzu klickt man auf den Button "Find" im Network Setup-Bereich. Dann kann es endlich losgehen. Die Installation bis hierher, dauerte etwa 10 Minuten inkl. Konfiguration des Router's und des Cloud-IQ's. Nicht jeder Router muss dafür konfiguriert werden. Bei meinem derzeitigen Router "Netgear WNDR3700" musste die Portweiterleitung konfiguriert werden.

SpectraVue sieht auf den ersten Blick spartanisch aus. Vieles wird in den Menüs eingestellt. Leider sucht man vergeblich nach einer Frequenz-Eingabemaske. Die gibt es nicht bei SpectraVue! Die Frequenz lässt sich nur dann übers Tastenfeld eintippen, wenn der Mauspfeil über die dementsprechende Ziffer in der Frequenzanzeige platziert wird. Eine etwas unkonventionelle Eingabemethode. Die Frequenz lässt sich mit dem Mausrad verstellen, wenn der Mauspfeil auf dem Spektrum platziert ist. Die Abstimmschritte lassen sich im Menü einstellen. Man kann entweder kontinuierlich Abstimmen, oder nur im sichtbaren Spektrum. Letztere wird durch anklicken des Button "Center Frequency-Ins." aktiviert. Die wichtigsten Bedienelemente, nämlich die Betriebsarteneinstellung, Bandbreiteneinstellung usw., sind unten rechts im Programmfenster platziert. Leider sind diese sehr klein ausgefallen. Das Menü zur Einstellung der AGC, Noiseblanker usw., muss durch das anklicken des "Setup" Buttons aufgerufen werden. Die wichtigsten Parameter für das Spektrum lassen sich auf der linken Seite des Programmfensters bedienen. Mit der sinnvollen Funktion "Auto Scale", lässt sich das Sektrum, sowie der Wasserfall an die Pegelverhältnisse automatisch anpassen. Unterhalb der Frequenzanzeige ist die Zoomfunktion "Span" für das Spektrum. Hiermit lässt sich das Spektrum in wählbaren Schritten raus- und reinzoomen. SpectraVue bietet noch 20 Speicherplätze, die mit dem Button "Memory Channels", neben der Span-Anzeige aufgerufen werden können. Diese lassen sich auf vielfältige Weise editieren. Es gibt noch weitere Einstellmöglichkeiten für Panadapterfunktionen, Aufnahmesteuerung und weitere Spektrumseinstellungen. Diese zu besprechen, würde den Rahmen sprengen.

Leider fehlen SpectraVue wichtige Funktionen, die ein modernes SDR Programm neuster Generation haben sollte. SWL's werden die Möglichkeit vermissen, Frequenzlisten wie Eibi, Aoki usw. einbinden zu können. Vermisst werden zudem Notchfilter, Rauschunterdrückung, Passband Tuning und die Betriebsart DRM. Auch die Möglichkeit, Seitenbänder in AM-Synchron separat anwählen zu können.

Ein weiteres Programm das zum Testzeitpunkt Reibungslos mit dem Cloud-IQ funktioniert ist CuteSDR. SDR-Radio und HDSDR werden auch bald kompatibel sein. (Stand September 2015)

.

 

Empfang mit dem Cloud-IQ und SpectraVue

Mit einem Klick auf "Start" oder über die F12 Taste, startet man den Cloud-IQ. Der erste Eindruck ist bekanntlich der wichtigste. Und dieser war gut! Aber beginnen wir von vorne! Als Vergleichgerät stand mir der bewährte Perseus SDR zur Verfügung. Dieser arbeitet auch mit einem 14bit ADC (Analog/Digital Konverter). Beide SDR's wurden mit der mitgelieferten Software betrieben. Als Empfangsantenne nutzte ich vor allem die NTi ML200, die über alles gesehen die stärksten Pegel liefert. Aber auch die NTi MegActiv und die Fenu-CrossLoop/RLA4B kamen zum Einsatz.

Starten wir also bei 23.4KHz, wo der deutsche Marinesender DH038 sendet. Beide Geräte liefern hier praktisch die selbe Signalstärke. Leider ist dieser Frequenzbereich verseucht durch Störungen eines Mähroboters, wie man anhand der Spektren sieht. Antenne: ML200

Auf 147.3KHz wo DWD(Deutscher Wetterdienst) sendet, sind in der Signalstärke praktisch keine Unterschiede zwischen den beiden zu bemerken. Antenne: ML200

Um sich selbst ein Bild der Vergleiche zu machen, habe ich einige Empfangsvergleiche aufgenommen. Zu jedem Vergleich habe ich meine Meinung geschrieben. Weil nicht jedes Gehör gleich ist, könnte meine Meinung abweichend der Euren sein.

Bei den Audioaufnahmen gilt:

Sek. 0 - 10 > Cloud-IQ
Sek. 10 - 20 > Perseus
Wie immer empfehle ich einen Kopfhörer zu benutzen.
---

Auf 153KHz ist seit Abschaltung des DLF, der rumänische Sender Antena Satelor gut zu hören. Wie im Audiobeispiel zu hören ist, sind Mähroboterstörungen präsent und beeinträchtigen das Nutzsignal. Hierbei ist zu hören, das der Noiseblanker des Perseus die Störungen besser filtert. Dafür ist das Signal vom Cloud-IQ eine Spur verständlicher. Empfang in AM-Synchron und 9KHz Bandbreite. Antenne: NTi MegActiv

153khz-AMS-Antena-Satelor-CloudIQ-Perseus

Europe 1 auf 183KHz liefert ein Signal mit S9 +30dB auf beiden SDR's. Natürlich sind hier die Unterschiede gering. Der Cloud-IQ liefert ein eher höhenbetontes und weniger verzerrtes Signal als der Perseus. Empfang in AM-Synchron und 9KHz Bandbreite. Antenne: NTi MegActiv

183khz-AMS-Europe1-CloudIQ-Perseus

DLF(Deutschlandfunk) auf 549KHz. Hier dominiert der Cloud-IQ klar mit sauberem Signal. Der Perseus kommt deutlich weniger klar mit der lokalen Störsituation. Bei beiden SDR's war der Noiseblanker eingeschaltet. Der Musiksender im Hintergrund ist UR1 aus der Ukraine. Empfang in AM-Synchron und 9KHz Bandbreite. Antenne: NTi MegActiv

549khz-AMS-DLF-CloudIQ-Perseus

Laser Hot Hits auf 4025KHz. Hier zeigen sich meiner Meinung nach die Schwächen beider Empfänger. Der Noiseblanker des CloudIQ filtert die lokalen Störungen schlecht bis gar nicht raus. Der Perseus hat hingegen ein hohes Hintergrundrauschen. Das Knistern beim Cloud-IQ beeinträchtigt das Nutzsignal mehr. Empfang in AMS und 7KHz Bandbreite. Antenne: ML200

4025khz-AMS-Laser-Hot-Hits-CloudIQ-Perseus

Radio Rebelde aus Kuba auf 5025KHz. Die erste Station die ich früh Morgens vor der Arbeit einstelle. Ein richtiger Aufsteller der Salsa! Heute etwas verzerrt auf beiden Empfängern. Empfang in AMS und 10KHz Bandbreite. Antenne: ML200

5025khz-AMS-Radio-Rebelde-CloudIQ-Perseus

RAF Volmet, die englische Royal Air Force mit den Wettermeldungen auf 5450KHz. Beide SDR's liefern fast identische Signale. Empfang in USB und 2.8KHz Bandbreite. Antenne: ML200

5450khz-USB-RAF-Volmet-CloudIQ-Perseus

Kurz bei der DARC Sendung auf 6070KHz reingehört. Das Signal kommt relativ stark, aber etwas verzerrt auf beiden SDR's.Beide klingen ziemlich ähnlich. Bei beiden ist die Kurzwellenseuche "PLC"(Powerline Connection) im Hintergrund zu hören. Empfang in AM-Synchron und 12KHz Bandbreite. Antenne: ML200

6070khz-AMS-DARC-CloudIQ-Perseus

Im 40m-Amateurfunkfand: Hier klingt das Signal des Cloud-IQ angenehmer. Es hat weniger Hintergrundrauschen als das Signal, das der Perseus liefert. Empfang in LSB und 3KHz Bandbreite. Antenne: ML200

7145khz-LSB-Amaterufunk-CloudIQ-Perseus

Ein kurzer Besuch bei den Fischern die oft auf 8250KHz plaudern. Der Cloud-IQ hat wohl einen rauscharmen Hintergrund, dieser ist aber von einer Art Knistern beeinträchtigt. Der Perseus hat dies nicht, dafür rauscht es vernehmlich. Empfang in USB und 3KHz Bandbreite. Antenne: ML200

8250khz-USB-Fischereifunk-CloudIQ-Perseus

Radio Revival auf 9405KHz in USB. Ein Piratensender aus Schweden. Beide SDR's klingen sehr ähnlich, wobei beim Cloud-IQ der Hintergrund knistert. Beim Perseus rauscht der Hintergrund ein Spur mehr. Empfang in USB und 3.3KHz Bandbreite. Antenne: ML200

9405khz-USB-Radio-Revival-CloudIQ-Perseus

Mal was ganz schmales! Auf 10355KHz ist ein Kanalmarker der israelischen Marine. Beide SDR's bringen das Signal gleich gut. Empfang in CW und 100Hz Bandbreite. Antenne: ML200

10355khz-CW-Channel-Marker-CloudIQ-Perseus

Auf 11580KHZ sendet Brother Stair aus Florida/USA. Zurzeit ein sehr schwaches Signal und eine Herausforderung für beide Empfänger! Der Cloud-IQ bringt das Signal eine Spur besser weil das Hintergrundrauschen weniger ist. Empfang in AMS und 6.7KHz Bandbreite. Antenne: Fenu-CrossLoop/RLA4B

11580khz-AMS-Brother-Stair-CloudIQ-Perseus

Manila/Philippinen auf 12120KHz. Identische Wiedergabe des Signals. Empfang in AMS und 7.2KHz Bandbreite. Antenne: Fenu-CrossLoop/RLA4B

12120khz-AMS-FEBC-Manila-CloudIQ-Perseus

Hier wieder etwas aus der Fischerei! Auf 13343KHz ist ein portugiesischer Fischer zu hören, der sich über den Fang mit einem anderen Fischerboot unterhält. Generell scheint der Perseus auf SSB mehr Hintergrundrauschen zu haben. Empfang in USB und 2.8KHz Bandbreite. Antenne: ML200

13343khz-USB-Fischereifunk-CloudIQ-Perseus

Auf 13955khz sendete ein Pirat mit undefinierbarer Betriebsart. Am besten kam er in LSB. Kein Unterschied in der Wiedergabe. Empfang in LSB und 2.8KHz Bandbreite. Antenne: NTi MegActiv

13955khz-LSB-Piratensender-CloudIQ-Perseus

Amateurfunk im 20m Band, auf 14275KHz. Deutlicher Vorteil für den Cloud-IQ. Empfang in USB und 2.8KHz Bandbreite. Antenne: NTi MegActiv

14275khz-USB-Amateurfunk-CloudIQ-Perseus

Das Zeitzeichen aus Kanada auf 14670KHz. Das Signal war sehr schwach und musste mit dem Aufnahmeprogramm in der Lautstärke etwas angehoben werden, um überhaupt etwas zu hören. Hier scheint der Cloud-IQ empfindlicher zu sein. Empfang in USB und 2.8KHz Bandbreite. Antenne: NTi MegActiv

14670khz-USB-CHU-Ottawa-CloudIQ-Perseus

Sound of Hope aus Taiwan auf 15800KHz. Mit dem Cloud-IQ etwas verrauschter. Empfang in AMS und 7.2KHz Bandbreite. Antenne: ML200

15800khz-AMS-Sound-of-Hope-CloudIQ-Perseus

Radio France International auf 17615khz mit schwachem Signal. Empfang auf beiden SDR's identsich. Empfang in AMS und 7.2KHz Bandbreite. Antenne: Fenu-CrossLoop/RLA4B

17615khz-AMS-RFI-CloudIQ-Perseus

16m-Band, Amateurfunk. Verständlichkeit beider SIgnale identisch. Perseus hat mehr Hintergrundrauschen. Empfang in USB und 2.8KHz Bandbreite. Antenne: ML200

18126khz-USB-Amateurfunk-CloudIQ-Perseus

World Harvest Radio auf 21600KHz. Praktisch identische Audiowiedergabe. Empfang in AMS und 7.2KHz Bandbreite. Antenne: ML200

21600khz-AMS-World-Harvest-Radio-CloudIQ-Perseus

 

Empfang im 6m-Band bei relativ schlechten Bedingungen. Die CW-Bake HB9SIX auf dem Säntis(CH). Das Signal ist gut zu hören, wenn auch schwach. Empfang in CW und 300Hz Bandbreite. Antenne: ML200

 

Remotebetrieb mit dem Windows Remote-Client

Eine tolle und obendrauf kostenlose Funktion, bietet RFSpace mit seinen Remote-Client's für Windows, OSX und Android. Ein Remote-Client ist eine Software, mit der man ein SDR aus der Ferne über's Internet, oder über das lokale Netzwerk ansteuern und bedienen kann. Um Kurzwelle zu hören, ist es nicht mehr notwendig vor dem PC zu sitzen. Man kann das jetzt ganz gemütlich vom Sofa aus im Wohnzimmer machen.

Ich habe mir in diesem Kurztest die Windows- und Android Client's angehört. OSX stand leider nicht zur Verfügung. Der Windows RemoteSDRClient in der Version 1.17 lässt sich genauso so problemlos installieren wie SpectraVue. Mit Doppelklick auf das entsprechende Icon, startet man den Client. Dieser wird versuchen auf's Internet zuzugreifen, wo bei sich die Windows Firewall meldet, und den Zugriff vorerst blockiert. Den Zugriffswunsch des Programms muss man natürlich erlauben, sonst funktioniert das ganze nicht. Der nächste Schritt ist der Klick oben links auf "Find SDR's". Hierbei öffnet sich ein Fenster, in dem ersichtlich wird, welche RFSpace- SDR's weltweit zur Verfügung stehen. Ein Doppelklick auf einen Eintrag wählt den SDR aus. Dann drückt man auf "Start" und dann sollte etwas zu hören sein.

Um Empfangsunterbrüche zu minimieren, wurde die Datenmenge möglichst gering gehalten, deshalb die Spektrumsfunktionalität und Auflösung reduziert, was Sinn macht. Datenübertragung über's Internet oder über WLan, können schon mal ins stocken geraten, egal wie technologisch hochstehend das ganze mittlerweile ist.

Alle wichtigen Betriebsarten sind vorhanden, sowie verstellbare Bandbreiten bis 7.8KHz, je nach Betriebsart. Mit dem Windows-Client hat man interessante Möglichkeiten, die SpectraVue nicht bietet. So ist z.B. ein PSK-Decoder eingebaut, der die Zeichen sofort in Klarschrift anzeigt. Aufgerufen wird der Decoder, wenn man die Betriebsart "DIG" anwählt. Das Spektrum lässt sich zwischen 1KHz bis 10MHz einstellen bei bleibender Demodulierung des Signals.

Um anständige Audio zu erhalten, sollte man die "AGC Threshold" auf etwa -80dB zurückregeln. Es rauscht wesentlich weniger und ist angenehmer. Es empfiehlt sich, den "RF-Gain" auf -10dB zu reduzieren. So gibt es merklich weniger "ADC Clipping". Natürlich ist das abhängig von der angeschlossenen Antenne.

Und weil es kostenlos ist, hier der Link zum runterladen: www.rfspace.com/RFSPACE/CloudIQ.html

.

Remotebetrieb mit dem Android Remote-Client

Der Remote-Client für Android ist eine tolle Sache! Bequem vom Sofa aus Kurzwelle hören. Und das in recht guter Qualität! Die Funktionalität ist dem Windows-Client sehr ähnlich, wobei man hier auf den PSK-Decoder verzichtet hat. Die Frequenzabstimmung erfolgt hier durch streichen mit dem Finger über's Display. Streicht man im Wasserfall, verändert sich die Frequenz schnell in 500Hz-Schritten bei AM. Streicht man mit dem Finger im Spektrum, verändert sich die Frequenz langsam, ebenfalls in 500Hz Schritten. Gut zur Feinabstimmung. In SSB, sind die Schritte 100Hz. Oben rechts hat es noch zwei Pfeile, auch zur Frequenzabstimmung. Will man z.B. in MHz-Schritten abstimmen, tippt man auf die MHz-Ziffer in der Frequenzanzeige. Diese wird dann rot. Dann tippt man einfach auf eines der Pfeil-Buttons für die Abstimmung in MHz-Schritten. Mit dem "Auto"-Button lässt sich das Spektrum Pegelmässig anpassen. Im Menü lassen sich noch die Bandbreite, Betriebsart und noch weitere Dinge einstellen.

Ich könnte noch viel Schreiben. Das beste ist aber, man versucht es selbst. Es ist ja kostenlos.

Hier kann der Remote-Client für Android runtergeladen werden. SDRAnywhere

.

Fazit:

Der RFSpace Cloud-IQ hat mich überrascht. Und das im positiven Sinne! Nach intensiver Tests und Vergleiche, konnte ich in Verbindung mit SpectraVue, keine Übersteuerungseffekte feststellen, obwohl er keine Vorselektion besitzt. Die Clipping-Anzeige leuchtete oft auf, aber es gab nie ein Übersteuerungseffekt zu hören. Das aufleuchten der Clipping-Anzeige war mehrheitlich mit den hiesigen Weidezäunen in Verbindung zu bringen. Die sind keine 20m von den Antennen entfernt. Die Stromimpulse sind dementsprechend heftig. In den Abendstunden, wenn die Signalpegel ansteigen, leuchtete die Clipping-Anzeige zeitweise auf, hauptsächlich auf den unteren Frequenzen. Das war nur dann der Fall, wenn die Antenne NTi ML200 angeschlossen war. Diese bringt wegen ihrer Grösse, enorme Pegel und überfordert zeitweise den ADC den Cloud-IQ. Auch dann waren keine Übersteuerungseffekte zu hören. Obwohl der Cloud-IQ nur einen Hoch- und einen Tiefpass hat, verträgt er doch einiges an Signal. Was das Empfangsverhalten betrifft, gibt es für mich ein Unentschieden in diesem Vergleich mit dem Perseus.

Das Programm SpectraVue bedarf Eingewöhnung. Vielleicht etwas mehr als bei anderen Programmen. Wenn man aber alle Funktionen erkundet und verstanden hat, entpuppt sich SpectraVue als gutes Steuerprogramm für die RFSpace SDR's. Wenn mal alles richtig konfiguriert ist, bringt SpectraVue einen guten und verständlichen Klang und ist für DX sehr gut geeignet. Allerdings fehlen ein paar wichtige Funktionen, die ein modernes SDR Programm haben sollte. Der Noiseblanker könnte weiter optimiert werden, weil die hiesigen Weidezaunimpulse nur schwach gefiltert wurden.

Die Remote-Clients funktionierten gut. Vorallem der Android-Client ist eine tolle Sache und hat mir sehr gut gefallen. Allerdings sind bei diesen Abstriche in der Funktionalität zu machen, was nicht weiter ins Gewicht fällt. Muss man einfach probieren!

Der RFSpace Cloud-IQ ist eine Bereicherung für den SDR Markt. In der Preisklasse des Perseus SDR, liefert er absolut gleichwertige SIgnale und bietet mit seinen Remote-Client's, kostenlosen Zugriff auf RFSpace-SDR's weltweit.

Herzlichen Dank an die Firma WiMo für die Ausleihe des Cloud-IQ.

Cloud-IQ Produkteseite: https://www.wimo.com/cloud-iq-sdr-rfspace_d.html

WiMo Startseite: https://www.wimo.com/main_d.html

gepostet 4.09.2015

 

↑↑ Startseite Empfänger